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Optimale Regeneration

Leistungsbeeinflussende Faktoren

Bevor man sich mit speziellen Angelegenheiten des Trainings (egal ob im Kraft- oder Ausdauerbereich) beschäftigt, sollte man sich zunächst mit einigen Grundlagen vertraut machen. Auf das Bodybuliding übertragen bedeutet das: Welche Einflussfaktoren muss ein Athlet im Auge behalten, damit möglichst kontinuierliche Anpassungen an das Training in Form von Masse- und Kraftzuwächsen, bzw. Fettverlusten stattfinden? Eberhard Schneider hat diese Faktoren bereits Ende der 80er Jahre in seinem Buch "Krafttraining für Karate und Kung Fu" sehr anschaulich dargestellt.

Im Mittelpunkt aller Bemühungen steht natürlich die Leistung. Diese kann je nach Sportart sehr unterschiedlich definiert werden, im Bodybuilding kommt es aber unbestritten auf Muskelmasse, Kraft und einen niedrigen Körperfettanteil an. Prinzipiell ist in keiner Sportart ohne regelmäßiges Training an eine Steigerung der Leistungsfähigkeit zu denken. Wer aber regelmäßig trainiert, muss sich auch angemessen erholen, da sonst Übertraining droht. Sowohl die Regeneration, als auch die Leistung während des Trainings werden ihrerseits durch das richtige Ernährungsverhalten geprägt. Und last but not least muss selbstverständlich die Enstellung stimmen, die in alle drei Bereiche hineinspielt. Ohne die nötige Disziplin geht im Sport nämlic bekanntermaßen gar nichts ! Gemäß dem Motto "No brain, no gain" sind im Bereich der Einstellung neben Disziplin und Motivation auch die Intelligenz und die Kreativität des Einzelnen zu suchen. Sie kommen nämlich bei der Fehlerkennung, Problembehandlung und Strategieplanung zum Tragen und helfen so ebenfalls, die Leistung in die Höhe zu treiben.


Soweit der beeinflussende Teil. Auf der anderen Seite stellt die Veranlagung des einzelnen Sportlers eine obere Grenze dar, die es mit Hilfe dieser lenkbaren Faktoren zu erreichen gilt, die aber gleichzeitig nicht überschritten werden kann (zumindest nicht ohne umfassendes Doping und selbst damit nur teilweise, sonst gäbe es wahrscheinlich viel mehr Profis).


Der Begriff "Genetik" bezieht sich im Bodybuilding auf sehr viele unterschiedliche
Faktoren: "Knochenbau, Muskelfaserzusammensetzung, Nährstoffausnutzung, Eigenhormonprofuktion, Anzahl der Fettzellen, um nur einige zu nennen."
Heute spielt im Leistungssport scheinbar sogar die teilweise ererbte Fähigkeit, Medikamente besonders effektiv zu verstoffwechseln, eine Rolle.


Während früher die Leistungsdichte im Sport nicht so hoch war und somit auch nicht "perfekt" veranlagte Athleten brillieren konnten, sieht die Sache heite anders aus. Um beim Bodybuilding zu bleiben: Vergleicht man den ersten Mr. Olympia von 1965-1966, Larry Scott, mit den Ausmaßen eines Ronnie Coleman aus dem Jahre 2001, scheint dies mehr als offensichtlich. Abgesehen das heute mehr Pharmaka eingesetzt werden, haben alle Wettkämpfer eine sehr gute Genetik mit nur geringen Schwächen.

Das beste Beispiel hierfür ist der vielgerühmte amerikanische Profibodybuilder Flex Wheeler: Das Institut für Genetik der Universität Pittsburgh entdeckte, dass Wheelers Myostatin-Gen blockiert ist. Das bedeutet, die "natürliche Muskelwachstumsbremse", die jeder Mensch besitzt, funktioniert bei ihm nicht. Die Folge: "Es gibt zumindest keine genetische Grenze für sein Muskelvolumen."


Abb.1 Leistungsbeeinflussende Faktoren, welche der Athlet in 
ein ausgewogenes Verhältnis bringen muss ... 
 


Auf der anderen Seite ist er aber auch das perfekte Beispiel dafür, dass nur mit einer guten Veranlagung eben auch nicht alle Grenzen zu überwinden sind, schließlich bleib sein Mr. Olympia-Sieg bisher aus und in letzter Zeit wurden sogar Gerüchte um seinen Rücktritt aufgrund fvon gesundheitlichen Problemen laut. Folgendes liegt klar auf der Hand: "Auch wenn jemand eine noch so gute Genetik mitbringt, wird er ohne hartem Training, gezielter Ernährung und angemessenr Erholung niemals seine Grenzen ausloten können. Eine unbedingte Voraussetzung dafür ist die richtige innere Haltung, daher ein klarer Vorteil für Athleten mit weniger guten Anlagen, aber einer perfekten Einstellung!"


Von zwei hypothetischen Personen, die sich äußerlich gleichen und beide ein gleich hohes Engagement mitbringen, wird jedoch immer diejenige mit der geeigneteren Genetik vorn liegen. Trotzdem sollte die Veranlagung niemals als Barriere gesehen werden, sondern eher als Chance, denn ändern kann man sie sowieso nicht. Außerdem wird niemand erfahren wo das eigene Limit wirklich liegt, wenn es nicht erforscht wird und das kann gerade im Bodybuilding sehr lange dauern.


Im Folgenden soll der einzelne Sportler Anregungen erhalten, wie er die beeinflussbaren Faktoren so aufeinander abstimmen kann, dass sich optimale Fortschritte einstellen. Letztlich sind Training, Ernährung und Erholung nichts anderes als Reize aus unserer Umwelt, die er in Informationen übersetzt und sie mittels komplexer Botensysteme an seine Zellverbände weitergibt, die sich dann anzupassen versuchen. Erzielt ein Sportler unzureichende Fortschritte, gibt er seinem Organismus lediglich die "falschen Befehle". Er muss an seiner Trainingsplanung, seiner Regenerationszeit und/oder seinem Essverhalten etwas ändern, sprich den richtigen Datenfluss schaffen. Obwohl wir alle im Großen und Ganzen ziemlich ähnlich funktionieren, spricht trotzdem jeder etwas anders auf bestimmte Trainings-, Erholungs- und Ernährungsreize an. Es gibt also kein Blankorezept zum Erfolg, außerdem gewöhnt sich der Organismus mit der Zeit an jedes Schema.

Um möglichst kontstante Fortschritte zu erzielen muss also einerseits herausgefunden werden, auf welche Programme man am besten anspricht, andererseits muss immer dann etwas geändert werden, wenn keine weiteren Anpassungen mehr stattfinden.

Wer glaubt, mit einem einzigen "Trainings-, Erholungs- und Ernährungsprogramm" für immer Muskelwachstum und Fettabbau stimulieren zu können, wird sich bald enttäuscht von diesem Sport abwenden. Das Wesen jeder Sportart besteht darin, durch ständiges Experimentieren den Körper an die Grenzen seiner Anpassungsfähigkeit zu treiben. Die Möglichkeiten dazu sind nahezu grenzenlos. Unweigerlich damit verbunden sind Rückschritte und Fehlschläge, aber manachmal muss man eben einen Schritt zurückgehen, um anschließend zwei nach vorn zu tun!